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''Mappen'' ist allgemein die Visualisierung in einem Vermessungs- oder Begutachtungsprozess und kommuniziert ein Beziehungsgeflecht entlang einer zunächst willkürlichen Setzung. Generell werden zu Beginn zwei Referenzpunkte mit einer Grund- oder Verbindungslinie auf dem Papier, am Bildschirm oder auf einer Fläche verbunden. Um andere Teilaspekte mit diesen beiden Referenzpunkten in eine konkreten Beziehung zu stellen, muss mit einem dritten Referenzpunkt (Triangulation) diese Linie räumlich verortet und ausgerichtet werden. An dieses Dreieck können sich alle hinzugenommenen Informationen ankoppeln oder es nach außen erweitern. Die Beziehung der Referenzpunkte beruht auf einer bestimmten Fragestellung und vereinfacht bzw. verschleiert andere Relationen des oft komplexeren Untersuchungsgegenstands. Im Prozess des ''mappens'' entwickelt sich ein fortwährend verkomplizierendes und wucherndes Netzwerk von aufeinander bezogenen Referenten. Hierbei wird die Nähe zur Kartographie sichtbar, welches sich historisch sehr ähnlichen Aktionen bedient. „In [nineteenth century topographical mapping] this sequential process of measuring, annotating and (re)-calculation angles or relative distances, on the one hand, and drawing, counting and registering topographical details, on the other, an all encompassing relatedness was produced.“ (Gugerli 2004: 212) Diesen wuchernden und überlagernden Aspekt von ''mapping'' macht sich z.B. der Bildende Künstler Jeff Woodbury für seine künstlerischen Arbeiten zu nutze. In ''Atlas'' (2008) überträgt und überlagert er mit Bleistift unterschiedliche Straßenkarten, um ein scheinbar organisches Gewebe zum Vorschein zu bringen. | ''Mappen'' ist allgemein die Visualisierung in einem Vermessungs- oder Begutachtungsprozess und kommuniziert ein Beziehungsgeflecht entlang einer zunächst willkürlichen Setzung. Generell werden zu Beginn zwei Referenzpunkte mit einer Grund- oder Verbindungslinie auf dem Papier, am Bildschirm oder auf einer Fläche verbunden. Um andere Teilaspekte mit diesen beiden Referenzpunkten in eine konkreten Beziehung zu stellen, muss mit einem dritten Referenzpunkt (Triangulation) diese Linie räumlich verortet und ausgerichtet werden. An dieses Dreieck können sich alle hinzugenommenen Informationen ankoppeln oder es nach außen erweitern. Die Beziehung der Referenzpunkte beruht auf einer bestimmten Fragestellung und vereinfacht bzw. verschleiert andere Relationen des oft komplexeren Untersuchungsgegenstands. Im Prozess des ''mappens'' entwickelt sich ein fortwährend verkomplizierendes und wucherndes Netzwerk von aufeinander bezogenen Referenten. Hierbei wird die Nähe zur Kartographie sichtbar, welches sich historisch sehr ähnlichen Aktionen bedient. „In [nineteenth century topographical mapping] this sequential process of measuring, annotating and (re)-calculation angles or relative distances, on the one hand, and drawing, counting and registering topographical details, on the other, an all encompassing relatedness was produced.“ (Gugerli 2004: 212) Diesen wuchernden und überlagernden Aspekt von ''mapping'' macht sich z.B. der Bildende Künstler Jeff Woodbury für seine künstlerischen Arbeiten zu nutze. In ''Atlas'' (2008) überträgt und überlagert er mit Bleistift unterschiedliche Straßenkarten, um ein scheinbar organisches Gewebe zum Vorschein zu bringen. | ||
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== Anmerkungen == | == Anmerkungen == | ||
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