Sammeln

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Sammeln als Arbeitsmethode ist – wie sich gezeigt hat – elementarer Bestandteil in wissenschaftlichen und künstlerischen Prozessen. Als ästhetische Arbeitsweise und Darstellungsform bietet es ferner die Möglichkeit, tradierte Sammlungsformen zu hinterfragen und neue Strategien des Sammelns zu entwerfen. Da der Akt des Sammelns impliziert, sich auf eine bestimmte Weise Welt anzueignen und zu verstehen, schaffen neue künstlerische Sammlungsstrategien ungewohnte Horizonte auf vermeintlich Altbekanntes.  
 
Sammeln als Arbeitsmethode ist – wie sich gezeigt hat – elementarer Bestandteil in wissenschaftlichen und künstlerischen Prozessen. Als ästhetische Arbeitsweise und Darstellungsform bietet es ferner die Möglichkeit, tradierte Sammlungsformen zu hinterfragen und neue Strategien des Sammelns zu entwerfen. Da der Akt des Sammelns impliziert, sich auf eine bestimmte Weise Welt anzueignen und zu verstehen, schaffen neue künstlerische Sammlungsstrategien ungewohnte Horizonte auf vermeintlich Altbekanntes.  
 
In einem Interview zu Methoden und Ausführungen bezüglich seiner künstlerischen Sammeltätigkeit gibt Peter Piller  dafür schlussendlich eine anschauliche Beschreibung:
 
In einem Interview zu Methoden und Ausführungen bezüglich seiner künstlerischen Sammeltätigkeit gibt Peter Piller  dafür schlussendlich eine anschauliche Beschreibung:
„Jede Archivierung ist auch eine Selbstarchivierung. Mir fallen als Künstler natürlich andere Dinge auf, als beispielsweise einem Politiker auffallen würden. Ich werde eher auf Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen Bildern aufmerksam. Idealerweise schafft es ein Archiv, das Vergessen etwas aufzuschieben und Dinge, die sich gleichen, aber räumlich weit von einander getrennt sind, so zu verdichten, dass man ihre Ähnlichkeit wahrnimmt. [...] Z.B. bei der Serie « Auto berühren» ist es auf den ersten Blick nicht erstaunlich, das jemand neben einem Auto steht und es berührt, aber sobald man davon 10, 20 oder 30 Bilder sieht, stellt man sich die Frage, was das soll und ob es nicht vielleicht aufschlussreich ist bezüglich der Beziehung, die Leute zu ihren Fahrzeugen haben.“(Piller 2002 : 313)  
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„Jede Archivierung ist auch eine Selbstarchivierung. Mir fallen als Künstler natürlich andere Dinge auf, als beispielsweise einem Politiker auffallen würden. Ich werde eher auf Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen Bildern aufmerksam. Idealerweise schafft es ein Archiv, das Vergessen etwas aufzuschieben und Dinge, die sich gleichen, aber räumlich weit von einander getrennt sind, so zu verdichten, dass man ihre Ähnlichkeit wahrnimmt. [...] Z.B. bei der Serie « Auto berühren» ist es auf den ersten Blick nicht erstaunlich, das jemand neben einem Auto steht und es berührt, aber sobald man davon 10, 20 oder 30 Bilder sieht, stellt man sich die Frage, was das soll und ob es nicht vielleicht aufschlussreich ist bezüglich der Beziehung, die Leute zu ihren Fahrzeugen haben.“(Piller 2002 : 313)
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==Bibliographie==
  
 
   * vgl.: Rusterholz, Sabine (2008): Speicher fast voll. In: Kunstmuseum Solothurn (Hg.): Speicher fast voll: Sammeln und Ordnen in der Gegenwartskunst, Zürich, S. 4.
 
   * vgl.: Rusterholz, Sabine (2008): Speicher fast voll. In: Kunstmuseum Solothurn (Hg.): Speicher fast voll: Sammeln und Ordnen in der Gegenwartskunst, Zürich, S. 4.

Version vom 19. März 2013, 15:40 Uhr

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