Versammeln

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== Versammeln als transdisziplinäre Forschungsmethode ==
 
== Versammeln als transdisziplinäre Forschungsmethode ==
=== Räume und Zeiten des Versammelns ===
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Eine Versammlung ist eine Zusammenkunft, die jemandem/mehreren/vielen eine Stimme verleiht im Sinne einer Autorisierung und / oder Selbstautorisierung.
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‚Eine Stimme verleihen’ ist dabei immer auch als ein medialer  Vorgang zu verstehen.
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Dieser Vorgang ist gebunden an die Adressierung bzw. Konstituierung einer Gruppe, die eine Zeugenschaft übernimmt. Dies ist häufig, aber nicht immer eine Öffentlichkeit und kann unterschiedlich medial vermittelt sein.
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=== Räume des Versammelns ===
  
 
Es gibt Räume, in denen man sich versammelt: z.B. Bundestag, Platz, Theater, Plenumsraum usw.
 
Es gibt Räume, in denen man sich versammelt: z.B. Bundestag, Platz, Theater, Plenumsraum usw.
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Das Theater bietet sich dafür als ein Ort an, da es sich in viele andere Foren verwandeln kann. Dort können Versammlungsstrategien und Parameter übereinandergelegt, miteinander vermischt, neu befragt werden.  
 
Das Theater bietet sich dafür als ein Ort an, da es sich in viele andere Foren verwandeln kann. Dort können Versammlungsstrategien und Parameter übereinandergelegt, miteinander vermischt, neu befragt werden.  
  
=== Zeit (Notizen) ===
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=== Medien und Medialität des Versammelns ===
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Setzt man das klassische Kopräsenzkriterium für Versammlungen an, lässt sich der Medieneinsatz vor, während und nach der Versammlung unterscheiden. Dann wird sofort deutlich, dass unterschiedliche Medien zugleich die Verhältnisse zwischen dem Vor, dem Während und dem Nach der Versammlung verändern und zwar so grundlegend, dass dabei auch das Kriterium der Kopräsenz als solches in Frage gestellt wird.
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Legt man einen weiten Medienbegriff zugrunde, sind Versammlungen immer medial: So werden beispielsweise Sprecherinnen im Zuge ihrer Teilhabe an der Versammlung zu ‚Medien’. In diesem Zusammenhang wäre der Medienbegriff zu Figuren der Stellvertretung und der Repräsentation durch Personen ins Verhältnis zu setzen.
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Wie steht die Medienentwicklung im Verhältnis zu Versammlungskonventionen? Ob die die Medienentwicklung zu horizontaleren, ‚flüssigeren’, basisdemokratischeren Strukturen führt, ist derzeit eine vieldiskutierte Frage, ein Begehren.
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Die Planungszeiträume, die Dynamik von Versammlungen verändern sich durch Medien, z. B. Initiator_innen werden unklar, Schwarmlogik greift (jedeR hat das Gefühl, mit aufgerufen zu haben). Damit geht ein Widerstand gegenüber klassischen repräsentativen Strukturen, ein Anspruch auf Selbstrepräsentation einher, eine Vervielfältigung von Teilöffentlichkeiten (z.B. ‚Freunde’ in social media) ist die Folge.
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Wie entwickelt sich die Handlungsfähigkeit von Versammlungen im Verhältnis zum Aufbrechen repräsentativer Strukturen? Was geschieht, wenn die bindende Kraft klassischer repräsentativer Strukturen schwindet? 
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Gibt es zu dieser Entwicklung auch eine Gegenbewegung: Eine neue Wertschätzung der geschlossenen Versammlung, der Exklusivität, der Sakralität der Präsenz?
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Was ist medial aktualisierbar in einer Versammlung?
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Wie richten Medien die Aufmerksamkeiten der Versammlung ein? 
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Wie konditionieren Medien die Aufzeichnung der Versammlung?
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=== Publika des Versammelns ===
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Jede öffentliche Versammlung hat ein doppeltes Publikum (intern/ extern, anwesend/abwesend, o.ä.). Die Adressierung des externen oder abwesenden Publikums ist häufig medial vermittelt. Mittlerweile ist aber auch die interne Kommunikation immer stärker medial vermittelt. Dies kann damit einhergehen, dass die Grenzen zwischen internem und externem Publikum verwischen . Über Medien kann darüber hinaus eine Skalierung zwischen internem und externem Publikum stattfinden.
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=== Zeiten des Versammelns (Notizen) ===
 
Ablauf (Redezeiten, Pausenzeiten, Zeiten für Tagesordnungspunkte, quotierte Redeliste, Takeovers, Machtkonstruktion)
 
Ablauf (Redezeiten, Pausenzeiten, Zeiten für Tagesordnungspunkte, quotierte Redeliste, Takeovers, Machtkonstruktion)
 
Dominiert werden die Versammlungen vom Verbalen, das Zeigen tritt kaum in den Vordergrund.
 
Dominiert werden die Versammlungen vom Verbalen, das Zeigen tritt kaum in den Vordergrund.

Version vom 29. April 2013, 10:55 Uhr

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